Vorrat an Utopien

Von Christine Tragler · · 2023/Jan-Feb
© Thomas Kussin

Es mangelt nicht an Krisen. Was derzeit aber knapp vorhanden ist, sind Utopien.

Nehmen wir an: Die Utopie hat endlich ihren angemessenen Platz in der Gesellschaft bekommen und sich als kreative und widerständige Praxis in alle Lebensbereiche eingenistet. Stellen Sie sich vor: Utopisches Denken wird nicht länger als naives Larifari abgetan, sondern als wertvoller Beitrag für Konfliktlösung und Zukunftsgestaltung in Schulen, Universitäten und in beruflichen Weiterbildungen gelehrt.

Und stellen Sie sich weiter vor: Journalist:innen begreifen, dass sich mit utopiemüden Gedanken und entbehrlichen Polarisierungen keine guten Geschichten erzählen lassen. Lehrer:innen erkennen, dass sie mit Fantasielosigkeit keine Kinder begeistern können. Und durch den zunehmenden Druck der Zivilgesellschaft verteidigen Politiker:innen nicht länger den Status quo, sondern setzen bereits existierende Ideen und Visionen für eine bessere und solidarische Welt um.

Hinausdenken. Das sind unsere Vorsätze fürs neue Jahr: über das Gegebene hinausdenken und neue Welten schaffen. Das Dossier der vergangenen Ausgabe, Südwind-Magazin 11-12/2022, zum Thema Utopien war der Startpunkt. Jetzt wollen wir weiterträumen.

Alternativen erdenken bedeutet nicht, dass wir die sich stapelnden Krisen in der Welt negieren oder ausblenden. Es bedeutet, dass wir als Medium, das sich dem konstruktiven Journalismus mit Perspektive verschreibt, den Tunnelblick auf Katastrophen überwinden und die Sicht weiten wollen, auf das, was es global gesehen neben den tiefen Erschütterungen und bedrohlichen Szenarien sonst noch gibt – und geben könnte.

Krieg und Klimakrise sind Teil unserer Realität. Was aber darüber hinaus existiert, sind die Sehnsucht nach Frieden und die Vorstellung von einer klimagerechten Zukunft. Mit einem Vorrat an Utopien können wir der krisenhaften Gegenwart Paroli bieten.

Utopien sammeln. Progressive und emanzipatorische Projekte können hier die Vorlage bilden. Als Redaktion geben wir Menschen eine Stimme, die gegen globale Ungleichheitsverhältnisse aufbegehren, und stellen Visionen vor, wie die Welt aussehen müsste, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen.

Weil wir das Denken im Konjunktiv stärken möchten und uns kollektiv darüber Gedanken machen wollen, wie, wer und wo wir als Gesellschaft sein möchten, laden wir herzlich ein, mit uns Utopien, Ideen und Gedanken zu teilen – egal, ob mit einem Satz oder einem längeren Text. Schicken Sie uns ein formloses E-Mail an magazin@suedwind.at.

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